Promovierte Mitarbeiter/innen
Coastal Risks and Sea-Level Rise Research Group
Jana ist Geographin mit interdisziplinärem Hintergrund. Nach dem Studium der Geographie, Psychologie und Landschaftsentwicklung hat sie im Bereich sozialwissenschaftlicher Klimafolgenforschung promoviert. Im Vordergrund steht für sie im Allgemeinen die Frage, wie sich Menschen vor dem Hintergrund einer sich verändernden Umwelt gegenüber Risiken verhalten. Dieser Schwerpunkt lässt sich in die geographische Forschungstradition der Mensch-Umwelt-Beziehungen einordnen.
In ihrer Diplomarbeit befasste sich Jana mit der Risikowahrnehmung von Bewohnerinnen und –bewohnern der deutschen Ostseeküste. Zentral war hierbei die geringe Wahrscheinlichkeit einer schweren Ostseesturmflut bei gleichzeitig erhöhter Vulnerabilität einzelner Küstenabschnitte. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich demnach mit dem proaktiven Klimaanpassungsverhalten von Küstenbewohnern und Küstenbewohnerinnen in Argentinien, Griechenland, Dänemark und Deutschland sowie den Gründen für Anpassungsverhalten und –intentionen. Dabei arbeitete sie mit einem Modell aus der Gesundheitspsychologie. In ihrem Habilitationsvorhaben untersucht sie, wie Klimadienstleistungen so gestaltet werden können, dass sie zur Entscheidungsbildung zu Klimaanpassung auf kommunaler Ebene beitragen.
Der methodische Schwerpunkt Janas Arbeit liegt auf quantitativer empirischer Sozialforschung. Konzeptionell interessiert sich Jana für das integrierte Management von Klimaanpassung unter Einbezug von Risiko und Unsicherheit. Sie verfügt über mehrjährige Lehrerfahrungen in Modulen zu Themen wie Klimawandel und Gesellschaft, soziale Forschungsmethoden und physische Geographie.
Jana Koerth
Geographisches Institut
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Hermann-Rodewald-Straße 9 / Raum 21
24118 Kiel
+49 (0)431 880-3884
koerth@geographie.uni-kiel.de
Durch einen klimabedingten Meeresspiegelanstiegs wird die Küstenbevölkerung zukünftig einer erhöhten Überflutungsgefährdung ausgesetzt sein. Öffentliche Anpassungsmaßnahmen in Form von Küsten- und Hochwasserschutz - oftmals die klassische Verfahrensweise, den mit dem Meeresspiegelanstieg verbundenen Effekten zu begegnen - könnten zukünftig nicht kosteneffizient bleiben. Dies gilt vor allem für solche Regionen, die sich durch eine komplexe Küstenmorphologie oder eine begrenzte Anpassungskapazität auszeichnen. Anpassungsmaßnahmen der Küstenbevölkerung, die sich der Anpassungsstrategie Akkommodation zuordnen lassen, können eine wichtige Rolle dabei spielen, die Anfälligkeit von Küstenregionen gegenüber klimabedingter Veränderungen zu verringern, entweder als Alternative zu öffentlichen Maßnahmen oder als Ergänzung dieser.
Die anfänglichen Ziele des Projektes waren erstens die Quantifizierung von Anpassungsmaßnahmen, die bereits von Küstenbewohnern durchgeführt werden; zweitens, die Untersuchung von sozio-demographischen und kognitiven Einflussfaktoren, die aus der psychologischen Gesundheitsforschung stammen; und drittens, die Erforschung von Verhaltensintentionen für die Zukunft durch die Anwendung einer auf Szenarien basierten Methode. Jana führte im Rahmen ihrer Arbeit quantitative Umfragen durch, die sich an Bewohner verschiedener Küstenregionen richteten, zu denen das Ästuar des Rio de la Plata, ein Küstengebiet am Ägäischen Meer und die Nordseeküste zählten. Im Folgenden analysierte Jana die gewonnenen Daten auch hinsichtlich Fragestellungen, die sich im Laufe des Arbeitsprozesses ergaben, und konnte so deskriptive, induktive und multivariate statistische Methoden anwenden.
17/11/2020
On the 17th November 2020 the Mediterranean Assessment Report was released; our group leader Athanasios Vafeidis contributed to Chapter 6 as coordinating lead author, whereas Lena Reimann…
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